Dienstag, 11. Januar 2011

Die Ökonomie des Zen

Sonntag, 12. Dezember 2010

Die sexy Website Lucrezia Magazine hat ein paar Sachen aus meinem neuen Buch Sex Sin and Zen veröffentlicht.

Hier ist deren Rezension.

Und hier gibt es einen Auszug aus dem Buch.

Danke!

Und wo wir gerade von Bücher sprechen, ich habe noch 6 Exemplare von Sex Sin and Zen, vielleicht acht von Hardcore Zen und ein paar Zen Wrapped in Karma Dipped in Chocolate aber keine von Sit Down and Shut Up ('tschuldigung!). Also, für eine kurze Zeit, verkaufe ich euch von mir persönlich signierte Exemplare für nur $25 (das ist Abzocke! Du kannst sie für wesentlich weniger bekommen ohne Gekritzel von jemandem innen drin!). Schicke mir eine Spende und schreibe mir welches Buch du willst und für wen du es signiert haben möchtest und die Adresse wo ich es hin senden soll. Ich kann nicht versprechen, dass sie rechtzeitig zu Weihnachten ankommen, aber ich versuche mein Bestes. Sollte ich Bestellungen bekommen nachdem die Bücher weg sind, werde ich eure Spende zurückerstatten.

Warum mache ich das? Weil New York mein ganzes Geld verschlingt wie ein riesiger Staubsauger – obwohl ich die unglaublich günstigste Miete habe die ihr euch vorstellen könnt.

Also dachte ich es wäre an der Zeit ein Artikel zu schreiben über den ich schon eine ganze Weile nachdenke. Ich nenne es „Die Ökonomie des Zen“. Allerdings ist es mehr die Ökonomie des Brad. Dennoch denke ich gibt es eine Menge in meinen persönlichen Erlebnissen die viele Leute in dieser Branche betreffen. Ich hoffe, dass dieser Post nicht wie ein einziges Rumgeheule rüberkommt, sondern irgendwie lehrreich und sinnvoll ist.

Bevor ich anfange möchte ich etwas klarstellen. Obwohl ich mich gleich auf einige zukünftige Vorträge die ich gerade am arrangieren bin beziehe, sollte nichts von dem was ich hier gleich sage als irgendeine verschleierte Botschaft an diejenigen mit denen ich diese Auftritte organisiere verstanden werden. Alles was ich euch zu sagen hatte habe ich bereits gesagt oder werde ich direkt mitteilen. Aber die Beispiele sind zu gut um sie nicht zu benutzen. Also werde ich sie benutzen. Nur nichts da hinein interpretieren. OK? Danke!

OK. Ich erhalte öfters Einlandungen um an coolen, exotischen Orten zu sprechen. Und ich liebe es an coolen, exotischen Orten zu sprechen. Dieses Jahr war ich in Tel Aviv, Warschau, Helsinki, Belfast, Wuppertal und Cedar Rapids (Ohio) nur um ein paar zu nennen! Es ist toll!

Aber ich glaube, dass einige Leute die mir Einladungen aussprechen nicht wirklich verstehen was das alles mit sich bringt. Viele Leute nehmen erst einmal an, dass ich von den Tantiemen der Buchverkäufe ein ordentliches Leben führen kann. Dem ist nicht so. Was ich allein an Tantiemen bekomme hält mich weiterhin unter der Armutsgrenze. Es wäre unmöglich nur von den Tantiemen zu leben außer vielleicht ich würde umziehen in einen Wellpappekarton im Keller der Shinjuku Station oder so ähnlich. Ernsthaft, ich habe nach einer Bleibe in den USA gesucht die ich mir allein durch Buchverkäufe leisten könnte und habe nichts gefunden. Nicht mal in Akron, Ohio!

Wie fast jeder Autor muss ich mein Einkommen irgendwie ergänzen. Was ich die vergangenen zwei Jahre versucht habe zu tun ist das was viele Schreiber tun, nämlich meine Bucheinnahmen durch Reden halten zu ergänzen.

Sagen wir mal du lädst mich ein in Bloomington, Indiana zu reden. Du buchst mich für zwei Tage. Du bietest mir großzügige $200. Hey! Das sind $100 pro Tag. Nicht schlecht! Und wirklich, wenn man es so sieht, ist es das nicht.

Aber: Nach Bloomington, Indiana zu kommen kostet mich drei oder vier Tage nur für die An- und Abreise. Und um in der Lage zu sein für eine Rede in Bloomington zur Verfügung zu stehen, kann ich keinem fünf-Tage-die-Woche, 9-17 Uhr Job nachgehen. Kein Arbeitsplatz den ich mir vorstellen kann wäre dafür geeignet dass ich in zufälligen Zeitabständen für eine Woche weg wäre.

Deshalb bitte ich für gewöhnlich um Reisekosten und ein Redehonorar. Mein Honorar, übrigens, ist von dem was ich so von anderen Autoren und buddhistischen Lehrern erfahren habe, wirklich niedrig.

Einige Leute laden mich ein und sagen ich kann Spenden (Dana) sammeln und Bücher verkaufen. Das ist OK. Aber manchmal fahre ich an einen Ort und verkaufe drei Bücher und das Dana sind dann so $75. Es ist mir zu riskant andere potentielle Einkommensquellen (wie ein 9-17 Uhr-Job, zum Beispiel) wegen so etwas aufs Spiel zu setzen.

Denkt dran, es ist keine Rente dabei und auch keine Krankenversicherung. Dann noch das Auto und die Versicherung dafür. Das muss alles aus meiner Tasche kommen.

Verschiedene Leute aus dem Geschäft der buddhistischen Lehrer, denen ich begegnet bin oder über die ich gelesen habe, haben unterschiedliche Methoden um damit umzugehen. Viele gehören größeren Organisationen an, die ein Netzwerk von Tempeln haben und Unterstützung leisten können, sollten die Spenden nicht ausreichen. Ein Typ, ein Kanadier den ich in Japan getroffen habe, war von einer Sekte die es ihm nicht erlaubte Geld anzufassen. Aber ich fand seine Taktik ein wenig suspekt. Er war sehr gewieft als es darum ging, dass die Leute um ihn herum für all die Sachen bezahlen sollten die ich mir nicht leisten konnte - - und ich hatte einen echten Job zu dieser Zeit. Ich würde mich bei so etwas nicht wohl fühlen. Vielleicht bin ich zu stolz und zu midwestern [aus dem mittleren Westen der USA]. Ich könnte die Genpo Roshi-Nummer abziehen und $50.000 für fünf Tage mit mir in einem Luxushotel verlangen. Falls irgendjemand mir dieses Angebot machen möchte, ich bin zum Reden bereit. Ja, logisch.

Ich sprach mit einem Zenlehrer den ich respektiere in Kalifornien der mir sagte, dass er ein „Mindest-Dana“ verlangt. Ich habe das noch nicht probiert. Aber vielleicht tue ich es.

So und nun denke ich darüber nach was ich als nächstes mache. Das ganze Rumgereise das ich mache ist ja ganz lustig, aber es schlaucht einen schon. Außerdem deckt es meine Grundlebenskosten nur gerade so. Ich bin wirklich dankbar für die Spenden und dergleichen die ich bekommen habe. Es ist eine schöne Sache. Ich kann euch gar nicht sagen wie wunderbar. Ich weiß, dass einige Leute mir zuliebe tief in die Tasche greifen. Es ist eine großartige Sache. Aber auf dem Niveau auf dem ich mich jetzt bewege müsste ich die ganze Zeit reisen um über die Runden zu kommen.

Ich habe 2010 die Sache so laufen lassen, dass ich keine eigene Wohnung hatte und einfach darin vertraut habe, dass es schon hinhauen würde. Das hat es auch. Aber heimatlos zu sein ist schwer. Denk drüber nach. Wo holst du deine Post ab? Ich hatte ungefähr sechs vorübergehende Adressen dieses Jahr. Viele wichtige Sachen sind verloren gegangen.

Ich habe Auftritte im Februar und März die wahrscheinlich nah dran kommen meine Miete abzudecken. Hey, vielleicht bleibt sogar ein bisschen was über. Aber danach denke ich ernsthaft darüber nach das ganze reisender Autor/Lehrer-Thema abzuhaken und mir einen normalen Job zu besorgen. Das heißt, falls es solche dann überhaupt noch gibt.

Ich hoffe das klingt nicht zu weinerlich. Manchmal nehmen die Leute die bereits verstehen was das alles bedeutet diese Sachen viel zu persönlich und glauben ich jammere ihretwegen. Dem ist nicht so. Oder andere lamentieren in ihren Kommentaren, dass ich meine Bücher und andere Sachen bewerbe. Ja, das mache ich. Ich muss. Niemand anderes tut es.

Ich beschwere mich nicht wirklich. Mein Leben ist gut. Ich finde nur da ich dauernd so viele Einladungen bekomme, ist es gut die Leute wissen zu lassen was sie von mir verlangen wenn sie mich einladen irgendwo zu sprechen.

Und für diejenigen die sich wundern wo das „Dharma“ bleibt, nun, das ist es. Viele Leute reden nicht über diese Seite der Dinge. Aber sie ist da und war es schon immer.

Danke fürs Zuhören!